Vor der Vorstellung. Das Publikum steht wartend vor der Garderobe im Schiffbau in Zürich. Es wird gesprochen. Plötzlich rauschen Hochzeitskleider. Drei Frauen erscheinen. Eine der Frauen- jene, der man am nächsten ist – stellt sich auf ein Podest über dem Publikum. Stille und Augenkontakt. Drei Frauen im Rahmen und nur eine im Fokus. Es wird berichtet – von ihrem Leben, aus ihrem Munde.
In Hochzeitskleid und später in Burka – Tschetschenin und Selbstmordattentäterin, die „Schwarze Witwe“. In Hochzeitskleid und später in Pelz – eine Besucherin des Dubrowka Theaters und Geisel, Olga. In Hochzeitskleid und später in weißer Jacke mit der Aufschrift „скорая помощь“ – die Rettungsassistentin.
Man folgt den drei Frauen und innerlich einer davon am stärksten. Rein ins Moskauer Dubrowka Theater. Es ist Herbst 2013 und da man sich der Inszenierung immer mehr hingibt, immer weniger. Es sei der 23. Oktober 2002. Begleitet von der typisch russischen Akkordeon-Straßen-Musik, wird man im Theater willkommen geheißen und angelächelt. Man komme zusammen mit 850 anderen Menschen. Weiterlesen